Montag, 24. Dezember 2007

solo Pixel


die Konkurrenz auf Tauchplatzauswahlstreitkurs

Ricardo beim Abgang

Kanufahren auf dem Riff

hier war noch alles in Butter

all you need - Kreditkarte & Reisepass


irgendwo im Hochland von Honduras im Jungle


der bloede Pelikan wollte nicht aus dem Bild fliegen


dem war nicht mehr zu helfen

Gastransport mal voellig unkompliziert


es gibt kein Krankenhaus aber 7 Kirchen auf "meiner" Insel


...also das Budweiser war so "naja", beim Port Royal liesz sich eine gewisse geschmackliche Verbesserung feststellen, das Imperial war nicht schlecht, das Salva Vida war dann der Hammer (auch wenn ich das nicht mehr so gut beurteilen konnte) und an das letze kann ich mich nicht mehr erinnern - muss aber schlecht gewesen sein ;-) ...... soviel zu den Biermarken in Honduras


Energie sparen faellt mal aus, es ist schlieszlich Weihnachtszeit !!!


Wenn man zu lange unten bleibt und der Stickstoff Blasen treibt ist es Zeit fuer Gemuetlichkeit - die Dekompressionskammer auf Utila

Ja aeh, weisz auch nicht, ist schon schoen hier ;-)


voller Tank aufm Dock


jaaa kitschig ich weisz....


just another Palmtree








Mittwoch, 19. Dezember 2007

Wieder im CM Team

Die Vergangenheit holt mich ein und ich finde mich erneut im CM Team wieder. Ich stehe morgens um 6 oder frueher auf, geniesze die Ruhe und den Sonnenaufgang zuende mir meine Morgenzigarette an und warte darauf, dass der Salzwasserkontainer ueberlaeuft, waehrend ich die Tanks rauslege und den Sanikasten und den Notfallsauerstoff bereitstelle. Louis kommt 7.30 Uhr mit Mrs. Kathy, um die Taucher abzuholen. CM steht fuer Captain Morgan und nicht mehr fuer Contract Management. Das Team ist genauso quirlich, verlaesslich und kompetent wie das ehemalige nur ist die Arbeitsumgebung wesentlich schildkroetiger, rochiger,tiefer und sonniger als die alte.


Stresstest

Ich mache meinen Rescuediver und muss zeigen, dass ich mich nicht aus der Ruhe bringen lasse. Jason dreht mir den Tank zu, waehrend Ricardo mir die Brille von der Nase reiszt und mich kopfueber auf 10m Tiefe hin und her dreht. Sie nehmen mir die Flossen, oeffnen mein Jacket und Loesen die Tankbefestigung. Ich erlange Luft von einem der beiden Schikanoere, drehe meinen Tank auf und sehe zu, dass ich Flossen Weightbelt und BCD wieder in Ihre alte Position bringe, waehrend die beiden Sadisten weiterhin mit meiner Luft und meiner Brille spielen. Es macht mir Spasz und es ist schoen das Ganze zu bewaeltigen ohne in Panik zu geraten. Allerdings weisz ich, dass es ein Spiel ist und ich moechte nicht wissen, wie ich reagiere wenn ich wirklich mal in Not gerate. Wir wollen mal hoffen, dass ich das auch nie erfahren muss.

Wracktauchen

Man kann verschiedene Spezialausbildungen machen, wenn man seinen DM macht. Jason und ich lieben das grosze Wrack auf 30 Metern Tiefe und ueberlegen nicht lange, diese Ausbildung in Angriff zu nehmen. Nach 3 Erforschungs- und Vermessungs- und Leinespannen- Tauchgaengen koennen wir endlich hinein. Wir starten im oberen Bereich und dringen langsam in die Lagerraeume vor. Es ist sehr subtil, sich in einem Raum zu befinden der voller Wasser ist. Man hat das Verlangen zu laufen, die Treppe hinabzugehen, das enge Loch zu durchklettern. Aber man darf nichts beruehren sondern in Schwerelosigkeit durch die rostigen Gefilde schweben. Eine der schoensten Unterwassererfahrungen die ich bisher hier gemacht habe. Ich habe mich in eine alte, rostige, fette Lady verknallt. Den Anruf in der Kapitainskajuete kann ich leider nicht entgegennehmen, auch wenn Jason darauf besteht. Wir muessen wieder aufsteigen, damit uns der Stickstoff nicht die Blasen ins Blut treibt.

Urlaub im Urlaub

Es ist bescheidenes Wetter. Seit 3 Tagen regnet es und der Openwaterkurs dem ich assistiere wird zur Kaelteprobe. Selbst das Aufwaermen durch urinieren in den Neoprenanzug haelt nicht lange vor. Es ist stuermisch und die Faehren fahren nicht aufs Festland. Heute habe ich dann doch noch eine erwischt und ich muss 2 Tage in La Ceiba verbringen, wo ich dann uebermorgen hoffentlich meinen Kurzurlaub antreten kann. Die 2 Wochen Urlaub in Mexico City wurden vom Chef genehmigt und der Flieger geht uebermorgen......wenn es denn nicht allzu stuermisch ist. Ich freue mich auf Mexico City und Feiertage bei alten Bekannten.

Euch allen eine schoene Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest .

Mariochi

Montag, 3. Dezember 2007

My Name is Mario. I am an Emergency First Responder. May I help you ?

So muss man sich hier melden, wenn man jemandem helfen moechte. Den Erste Hilfe Kurs habe ich gestern hinter mich gebracht und Mr. Donald wird mich in einer knappen Stunde wieder auf meine 200 Seelen Insel bringen, die gerade mal 0.5 qkm grosz ist. Ich fuehle mich sehr wohl, auch wenn das herannahende Weihnachtsfest ein wenig die Familie vermissen laeszt. Bilder zu diesem Eintrag hat Margit auf Ihrer Seite.

Aber mal Klartext:

Reiseverlauf

Margit und ich verlassen Nicaragua ueber Esteli im Sagenumwobenen Ticabus. Ich ueberrede meine Begleiterin das teure Ticket zu kaufen, da ich mal wieder mexikanischen Standard genieszen moechte. In Tegucigalpa (haette vorher nicht gewusst von welchem Land dies die Hauptstadt ist) lauert ein unwohles Gefuehl auf mich. Es ist irgendwie heisz hier, wobei ich nicht von der Temperatur rede. Wir checken den naechsten Chickenbus in Richtung zentrales Hochland ab und da ich bei Margit NUR MIT bin, ist es mir fast egal wo es langgeht. Das sie jedoch davon ausgeht in jede noch so unbewohnte Gegend von Honduras vordringen zu koennen, nur weil sie maennlichen Begleitschutz hat wurmt mich, als wir uns im Nirgendwo an einer Straszengabelung wiederfinden. Ab hier ist trampen angesagt. Die Polizei und ein liebenswerter Missionar, dessen Freundlichkeit uns nach Verabschiedung eine Gaensehaut verpasst, da wir nicht wussten wie liebe und zuvorkommende Menschen es doch geben kann, halten einen Pickup an und wir genieszen die kuehle Fahrt mitten in der Nacht. Die Gluehwuermchen gluehen und der zahnlose Farmer ebenfalls....allerdings mit Rum, damit ihm schoen warm von innen ist.

Wir nehmen noch einen Nationalpark mit und der Transport hier oben ist quasi umsonst, da man immer irgendwo aufspringt, in der Hoffnung nicht erschossen zu werden. Die Angst verfliegt jedoch rasch, da die Macheten ausschlieszlich zum Arbeiten genutzt werden. Nach einem Fehlbesuch in Tijulpairgendwas schaffen wir es endlich nach Utila....hier bleibe ich haengen.

Tauchen

Wir sind auf 30m Tiefe und ich habe einen leichten Tiefenrauschschips. Anke holt Ihre Schreibtafel raus und meint ich solle doch mal in diesem Zustand 12*14+13*18 ausrechnen. Da man Anstrengung auf dieser Tiefe vermeiden soll schreibe ich kurzerhand VIEL hinter das ist gleich Zeichen. Anke lacht sich checkig und haut zwei Eier auf. Wir spielen mit den Dottern und zerquetschen das Eigelb in der Schwerelosigkeit. Jetzt holt sie eine Handpuppe mit Puh dem Baeren aus Ihrem Jacket und leuchtet Ihn rot an. Es soll eine Farbveraenderungs demonstration sein, da rot hier unten zu gruen wird. Ich muss nur lachen und prusten, da ich mir vorkomme, als saesze ich betrunken im Kasperletheater.

Tauchen 2

Ich entdecke eine Schildkroete und pfeife Alex und Margit durch herumklopfen auf meinem Tank zurueck. Die Schildkroete ist so interessiert an uns, dass sie 10 min mit uns taucht und mir am Ende so nahe kommt, dass ich sie vorsichtig am Panzer beruehre und sie von mir wegschiebe. Sie dreht sich um und schaut mich an. Ja und nun ? Ich mache Ihr Platz und geniesze den Augenblick hier in diesem karibischen Paradies.

Riffbekanntschaften

Simon und Simon kentern und ich will Ihnen mit meinem kleinen Einer zu Hilfe kommen. Ich paddel gegen die Wellen raus und mit den Wellen wieder in Richtung Notsituation. Die Jungs stehen direkt auf dem Riff. Die Welle packt mich von hinten und ich surfe direkt auf das Riff zu. Die Spitze meines Plastekahns verheddert sich zwischen den Felsen und das Boot kommt mir ruecklings in Richtung Ruecken entgegengerueckt. Ich stuerze Haende voran direkt ins scharfkantige Korallenriff und schreie als haette es mir den Kopf abgerissen (irgendwie nicht so das intelligenteste Steigerungsstilmittel...) - aber heh es tat wirklich weh und ich dachte in dem Moment ich haette mir alles aufgeschnitten was aufzuschneiden waere. Wir kaempfen uns zu dritt ueber die Naturgewalten und ich ziehe mich blutend die Landgewinnungsmauer hinauf. 2 grosze Narben an der linken Hand und 4 grosze Risse im rechten Fusz. Statt Mitleid erhalten wir einen Vortrag ueber Riffzerstoerung und Naturschutz...das hat man nun davon wenn man helfen will.

Lernen & Location

Tiefenrauch, BCD, RDP, Nullzeit, Pressuregroup, Lungenriss, Oxygen, Nytrogen und vieles mehr pflastern zur Zeit meine Gehirnstroehmungen. In den 10 dicken Schmankerln die ich auf meinem Schreibtisch zu liegen habe geht es auszerdem viel um Chemie, Physik und diverse Ventilaufbauten. Da hab ich mir nachdem das Studium schon fast 5 Jahre zurueck liegt einen ganz schoenen Brocken aufgeladen, aber die Ausbildung wird in den Gefilden die mir so gefallen sicherlich von nutzen sein. Ich hab mich letzte Woche kurzerhand entschieden meinen DiveMaster hier auf dieser kleinen Insel inmitten der Cay Islands zu machen. Meine FunDives wurden mir erlassen und fuer 2,50 Dollar die Nacht habe ich einen Private Room mit Private Bathroom und einen herrlichen Blick direkt aufs Riff. Da zurzeit Nebensaison ist, hab ich das 400 qm Hotel zum Groszteil fuer mich ganz alleine. ich lerne und tauche und lerne und tauche.... und es ist superschnuckelig.


Plaene und Ziele

Diesen Abschnitt werde ich mal nicht befuellen, da es am Ende sowieso wieder anders kommt, als Gedacht. Nur fuer meine mexikanische Fraktion: Vielleicht stehe ich am 24.12. als Weihnachtsmann verkleidet vor der Tuer, vielleicht entzuende ich den Weihnachtsbaum auch in der Karibik.... vamos a ver ....

Samstag, 17. November 2007

Ostalgie im Land der Schaukelstühle

"Deine Eltern haben mit meinem Spielzeugplasteauto gespielt, als Du noch Quark im Schaufenster warst, also bitte geh mir jetzt nicht auf die Ketten!"...denke ich als ein kleiner Junge mich nach einem Almosen fragt. Ich bin genervt von der Hitze den Busagentur-treuen "Beratern" die einen nur zur eigenen Linie schicken, der halbstündlich fahrende Konkurrenz aber stillschweigend die Existenz absprechen. Ich will nicht schon wieder reisen, aber es muss weiter gehen, denn ich will im Dezember in Mexico sein. Also beißen Margit und ich die Zähne zusammen und "genießen" die 4 stündige Busfahrt in Richtung hondurianische Grenze. Meinem kleinen Freund gebe ich meine schöne kalte Cola, da ich dann doch ein schlechtes Gewissen wegen meinen schmutzigen Gedanken habe ;-(

Ostalgie

Wir erreichen die größte Binnenseeinsel der Welt und neben der beeindruckenden Natur zeigt sich ein mir sehr groteskes Bild. Wenn Ironie einen Sitzbereich hätte, so beißt sie sich gerade selbst in den Hintern, als ich sehe, wie ein W50 - den ich zuletzt zu DDR Zeiten und noch einige Jahre danach in Deutschland gesehen habe - voll beladen mit BANANEN (!!!) den Weg entlang fährt. Da verschiffen wir die LKWs nach Nikaragua und die Jungs transportieren die Ossiklischeefrucht tonnenweise mit Ost-Lastern ! tssss..pfff...ohne Worte...

Schlitten

Ich habe 50 km/h auf dem gefühlten Tacho und halte die Füße ins Vulkangestein. Ich schlucke die getrockeneten Lavabrocken und erreiche vor meiner Konkurrenz auf der gegenüber liegenden Spur den Fuß des "schwarzen Vulkans". Es ist ein ganz schöner Tourigaudi, aber egal die 19 Dollar war der Trip auf jeden Fall wert. Auf ein paar selbstgebastelten Brettern veranstaltet ein Australier bei 30 Grad im Schatten, nahe Leon diese Rodelausflüge. Da es auf Weihnachten zu geht, ist der Rodelausflug aber sehr legitim, wenn auch total verrückt. Auf dem Rückweg sehe ich endlich meine erste richtige Schlange. Eine Klapperschlange kreuzt unseren Weg und rasselt ab ins Gebüsch. Die Ausreden von wegen Foto werde ich jetzt nicht auflisten.

Baden im Krater

Wir stehen bis zum Hals in der Laguna de Apoyo. Zu unserer Rechten haben wir den leckeren, rosa Sonnenuntergang. Zu unserer Linken eine pechschwarze Gewitterfront, deren vorrauseilende Wolkenfetzen vom Abendlicht in pink getunkt werden. Das Wasser ist angenehm warm, fast zu warm und wir freuen uns auf den schnell herannahenden Regen, der Abkühlung verspricht. Es ist beeindruckend gigantisch. Der See verwandelt sich vom Ententeich in einen kleinen Pazifik. Es entstehen Wellen. Die schwarze, wassertragende Wolkendecke läßt sich völlig ausquetschen und spart nicht mit ihrem Inhalt. Es ist gruselig schön und wir genießen das Naturspektakel hier irgendwo am Ende der Welt.

Stand der Dinge, "Pläne" & Statistiken

Ich bin heute genau 6 Monate in Central America unterwegs. Ich hab an 52 verschiedenen Plätzen genächtigt und pro Monat über 1000 Euronen verblasen, wobei die Reisemonate immer die teuersten waren. Setzt man sich länger an einem Ort fest, so ist das Leben billiger. Mich haben über 1000 Moskitos in über 1000 Köperstellen gebissen. Von Bettwanzen und Kakalaken will ich mal nicht sprechen. Auch Geckoverdauungsprodukte waren ein ständiger Begleiter. Ich denke, ich werde nach Weihnachten & Silvester bei Freunden, wieder ins Arbeitsleben eintreten. Australien lockt mit guten Gehältern und das Konto muss auch mal wieder aufgeladen werden. Oder doch erst noch ganz runter nach Ecuador ? ...und dann Australien oder doch hierbleiben und hier arbeiten ? ...oder nach Seattle gehen oder...? Vamos a ver que va a passar, no tengo planes.


Busbahnhof Massaya


Naja ich bin ja nicht hier, um gut auszusehen...

Sonnenuntergang Isla Ometepe

Oma & Opa im Schaukelstuhl beim fernsehen

doppelter Rittberger

doppelter Ohrklatscher...autsch

jonglierend

vor dem Start

hinab mit bis zu 60 km/h

Was ist denn jetzt deeees ?

Die Technik ist der Hammer !

Montag, 5. November 2007

San Jose im Winter

Weihnachten hält Einzug und die Weihnachtsmänner, Weihnachtsschmücke und Weihnachtsmelodien rufen den gleichen Komerzekel hervor wie in good old Germany. Einziger Vorteil gegenüber der Wahnvorstellung, jetzt schon an Weihnachtsgeschenke denken zu muessen, ist die Temperatur in den hiesigen Gefilden. Bei 20 Grad läßt sich das alles wesentlich leichter ertragen und man verschwindet vergnügt aus dem WeihnachtenIstZuVerkaufen-Laden.

San Jose

San Jose hat einen gewissen Charm, den man allerdings erst entdecken muss. Ich bin zurzeit immernoch auf der Suche.

Neben den zum Teil aus spanischer Kolonialzeit stammenden und wirklich ansehnlichen Gebäuden stapeln sich zusammengeschraubte Architekturverbrechen, Parkhäuser und Wolkenkratzer in einem -fuer Beamte einer Stadtverwaltung Deutschlands- Anzeige-hagelndem Stadtbild. Das einzig Schöne an San Jose sind die Menschen, die ich in dieser Stadt kenne, wiedergetroffen oder neu kennengelernt habe. Es macht die Stadt zum Glück mehr als erträglich. Vielleicht ist das der Charm von San Jose ? Die Menschen die hier leben.

Hotels

Ich steige im Pangeon ab, eine Empfehlung meines Reiseführers und bekomme für 25 Dollar pro Nacht einen beheizten Swimmingpool -den bei Regen hinter einem Garagentor im Transvestitenviertel keiner der Gaeste benutzt-, ein Zimmer für mich alleine - das genau 5 qm hat und für große Rucksäcke und Gitarre und Bett natürlich ökonomisch gesehen ziemlich viel Geld in die Kasse bringt (Stichwort Tierhaltung)-, free calls to Europe - oh man das tut uns Leid, das war damals, das bieten wir jetzt nicht mehr an (steht ja nur auf jedem Flyer den der Mistladen verteilt) und Internet soviel ich will. Da hatte ich nichts dran zu meckern - das war aber auch das einzig Gute an dem Schuppen. Als mir der Kellner im Hauseigenen Restaurant den Verzehr meiner Schokomilch verbietet, da ich im Restaurantbereich säße und doch bitte woanders hingehen solle (wobei woanders heißt, ich solle doch bitte die natürliche Dusche nutzen, die gerade überall anders herunterscheppert) platzt mir fast die Hutschnur und ich mache ihn ziemlich rund. Er schleicht sich, sein Glück.

Als ich Diana erzähle wie "schön" ich untergebracht bin, reagiert sie empört und ich muss sofort bei Ihr einziehen. Essen umsonst, wohnen umsonst und nen Haufen neuer Leute zum kennenlernen. Ich kann gar nicht fassen wie gastfreundlich alle sind, will die Gastfreundschaft aber auch nicht überstrapazieren und ziehe nach 3 Tagen wieder aus.

Das ist kein IchEmpfehleHotelsInSanJose-Eintrag, aber ich möchte doch kurz die Vorzüge des Hotels Aranjuez zum Besten geben. Ich zahle hier 22 Dollar und bekomme quasi fast die Reinigung meines Popos dazu. Die Jungs sind der Hammer. Eigenes Zimmer, in dem ich bequem alle meine Habseligkeiten verstreuen kann und immer noch in der Lage bin meine Salsagrundschritte zu üben, eigener Fernseher, den ich nicht nutze aber ich koennte wenn ich wollte, eigenes Telefon, über das ich erreichbar bin und das ich fuer local calls nutzen kann ohne draufzuzahlen, einen Irrgarten aus Holzgarnituren, Palmen und Gärten sowie Internet und vieles mehr. Also nur falls es einen mal in die Gegend verschlagen sollte ....

Kausalitätsketten

Der Laden hat genau 3 Produktkategorien. Ich schaue etwas verdattert in die Auslage und kann mir keinen Reim darauf machen, wieviel Imperial der Manager des Ladens bei der Erstellung seiner Einkaufsliste für die Schaufenstergestaltung intus gehabt haben muss. Aber es ist nicht der erste Laden der dieses Bild bietet. Warscheinlich waren alle Manager auf der gleichen Party. Es stehen Sofas neben Waschmaschinen, die sich wiederum neben Fernseh- und Stereoanlage aufhalten. Am meisten stoeren mich die Sofas, das passt nicht in meinen IchHabImmerBeiRealGekauft-Kopf. Aber es macht ja Sinn. Um TV zu schauen brauche ich ein Sofa. Wenn ich lange televisioniere und ich mir die von den Chips und Erdnussflips verfetteten Hände an Hemd und Hose abschmiere, muss ja schließlich auch eine Waschmaschine her....

mal wieder Polizei

Nachdem mir die hiesige Dienstaufsichtsbehörde bei unserem Rundtripp 80 Dollar wegen Fahren mit mehr als ausreichender Geschwindigkeit abgeknüpft hat, habe ich hier wieder ein bißchen Sehnsucht nach meinen Freunden in Uniform und halte statt eines Taxis natürlich die Polizei an. Ich bin etwas Nachtblind und es sah wirklich so aus wie ein Taxi. Ich stehe breitbeinig an der Wand und werde aller meiner Tascheninhalte entledigt. Reisepass hab ich nicht dabei, tut mir leid. Als er mir in die Tasche greift und mein benutztes Taschentuch herauszerrt, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn meine Augentropfen als Pupillentarnung bei Graskonsum ausgelegt und mein Taschentuch zum Koksverzehr (was auch immer er damit machen wollte) genutzt würde, bleibe ich ruhig. Ich hab nichts dabei und ich frage noch keck, ob sie mich nicht nach San Pedro mitnehmen könnten, wo wir uns doch jetzt so gut kannten. Sie schmollen und düsen davon. Puuuhh...demnächst nur noch mit Brille weg.

Dienstag, 30. Oktober 2007

It is all about the experience - der Zierowvergleich

Ich habe Alex und Gunnar gerade ins Taxi geschoben, da die beiden einfach nicht weg wollten ins kalte Germany, aber sie sollten Ihren Flug erwischt haben. War ganz schön hart die beiden wieder loszusein, da einem so dicke, alte Freundschaften hier in Central America eher selten über den Weg laufen. Kommt gut nach Hause Männer !


Fieber

Margit liest mir die Malariaanzeichen vor und Gunnar erfüllt alle Kriterien für eine Mittelklassemalaria. Da ich ihn nicht unnötig in Panik versetzen will und ein Fieberausbruch durch Sonnenstich und ungwohnte Speisezufuhr ebenfalls entstehen kann, erzähle ich ihm es sei alles in Butter und er solle sich keine Sorgen machen. Wir schauen trotzdem jede Stunde vorbei und messen Fieber. Mach uns jetzt bloß nicht schlapp! Am nächsten morgen ist er wieder fit, hat das Fieber ausgeschlafen und wir können ohne Krankenhausbesuch weiterreisen. Der einzig Gesunde in der Runde blieb Alex, obwohl Gunnar und ich ihm täglich etwas Fieber oder gemeine Darmtätigkeiten gewünscht haben ;-)

"There is a slut !"

"Was ist dort ?" - "A Slut." Moment mal lieber Bootsführer das kann jetzt hier mitten im Jungle aber nicht sein. "Meinst Du vielleicht ein sloth ?" - "Si, Si". Er wendet das Boot und ich halte hoch in den Palmenwipfeln nach dem erwähnten Faultier Ausschau. Es ist nichts zu sehen. Er zeigt ins Wasser auf einen von Weitem wie ein Baumstamm aussehendes Etwas. Und da schwimmt Slothy mit einer Engelsgeduld über den Fluß. Krokodile und staunende Touristen sind ihm egal. Ihm fehlt nur noch eine Rastamannmütze und ein Joint und die coolste Comicfigur aller Zeiten wäre erschaffen. Was ist der drollig und abgeklärt. Er klettert am anderen Ufer die Palme hinauf und wir verabschieden uns in verblüffter Begeisterung. Die 70 Dollar haben sich gelohnt.

Man stelle sich vor

Man stelle sich vor, die Affäre bekommt ein Kind und man hofft, dass es doch bitte nicht das eigene ist, oder anders herum die Angebetete bringt den Familienstammbaum auf Vordermann und man hofft, dass es das eigene ist. Alle zur Geburt Anwesenden sind sehr aufgeregt und beleuchten die Sache ausgiebig. Sie tragen alle feste Panzer und wiegen um die 200 Kilo und erwarten gespannt den Nachwuchs. Es wird geschnattert und getuschelt und es werden immer mehr Schildkröten, die dem Wunder der Natur beiwohnen wollen. Die angebetete Affäre hat gerade andere Dinge zu tun und lässt das Gaffertum über sich ergehen, da ein Bettwechsel in dieser Situation unmöglich ist.
So oder so ähnlich muss sich die arme Letherbackschildkröte gefühlt haben, als sie bei der Eiablage von 30 Touristen umlagert wurde. Es ist aber schwer den sensationsgeilen Gaffer in sich zu unterdrücken, wenn hier gerade etwas passiert, was man nur aus dem Discoverychannel kennt. Alle Greenpeacevorsätze sind dann schnell dahin, und ich hoffe wir haben die Tortugamama nicht allzu sehr gestört. Es war einfach zu beeindruckend.

Tourinap

Ich bin mir diesmal ganz sicher den Tukan zu sehen, den uns der Führer gezeigt hat. Er beschreibt auch sehr detailiert wo sich das jeweilige Tier befindet. Ein Beispiel: "Siehst Du den Baum ohne Blätter ? Genau der. Jetzt schau etwas weiter nach links bis zum Ende des Moosbefalls auf der rechten Seite des überhängenden Astes von der Palme die weiter hinten zu sehen ist. Wenn Du dann in der Mitte des Stammes der Palme in Richtung Süden blickst nimmst Du das 2te Palmenblatt der Nachbarpalme und zählst die Blattspitzen bis Nummer 3 hinauf und kannst dann den kleinen grünen Frosch sehen. Leider schläft der gerade und er ist gut getarnt. Aber mit etwas Glück siehst Du Ihn." Na Danke. Ich bin genervt. Es dämmert und die Welt wird grau und der freundliche Mann mit dem Touriguideschild hält bei jedem Vogel oder Affen an und gibt derartige Beschreibungen ab. Mein Tukan, den ich meinte gesehen zu haben stellt sich als Holzwurzelstammabsatz heraus, als der eigentlich gemeinte Vogel davon fliegt und meine Knorpelkiefer sitzen bleibt.

Anchließend sehen wir aber doch noch 120 km/h schnelle Feuerfelsbrocken den Arenal hinuntersausen und ich bin wieder etwas besser gelaunt. Abschließend gabs dann in den heißen Quellen am Vulkan noch 1, 2 Bierchen, deren Wirkung sich beim Aufenthalt in 40 Grad heißem Wasser entsprechend multipliziert und so schrecke ich vor der Benutzung der Selbstmörderrutsche nicht zurück und erlebe einen luftigen Flug beim Verlassen der Rutsche und einen kräftigen Hieb beim wieder Eintreffen auf der Hartplaste. Die Existenz des Hubschrauberlandeplatzes neben der Rutschanlage ist also durchaus begründet. Verrückt die Ticos, verrückt.


Graffitiwelten

Wir tauchen ein und die grellen Farben, scheinen einen zu blenden. Es ist traumhaft. Das Wasser ist kristallklar, dieses Reisekatalogtürkis entfaltet sich im Ozean und die knallbunten Farben der Korallen lassen Zweifel an der Echtheit des Lageplatzes aufkommen. Ich habe noch nie so bunte Korallen gesehen. Es sieht hier auf den Bocas in Panama aus wie in einer Künstlergalerie oder einem Spielplatz für Graffitifreaks. Es ist mal wieder überdurschnittlich luftwegbleibend und wir bestaunen die neonbunte Unterwasserwelt, während Mutter Sonne uns zu einem herrlichen Rückenhautsalat für den nächsten Tag verhilft.

Projektleitung

Thomas hat eine Deutsche Bäckerei, an der ich unmöglich vorbeifahren kann. Da ich den Wagen fahre und auch alle anderen Hunger haben entschließen wir uns für das etwas teurere Frühstück. Wir kommen ins Gespräch und als Thomas spitz kriegt, was wir beruflich machen sind wir mal wieder Mode. Ich spiele den Projektleiter und gehe auf die Toilette während Alex das Problem lokalisiert. Wir verpassen dem Router eine IP auf dem 2ten Netzwerkdevice und tragen den erstbesten DNServer ein. Schubidu, WLAN geht wieder. 15 Minuten Arbeit und wir bekommen unser Frühstück umsonst.

Computermädchen sind in Internetcafes sehr beliebt und man kann einiges an Naturalien oder andere Gegenleistungen erhalten, wenn man hier oder dort mal Hand anlegt. Und wenn man sagt. "Hey das kann ich nicht. Keine Ahnung." ist das den Besitzern meist lieber als die weitverbreitete Lüge, alles zu können und am Ende doch keine Lösung zu schaffen. "Majos Computerdienst - Sie zahlen nur wenns funktioniert !" ;-)



Bierverrtreter


Mitbewohner
Wir sind zu 5t und der kleine Japanaer schnauft

"Ich beisze zurueck !"

"Ich beisze zurueck !"

Schmetterlinge

modisch schick und schoen mollig warm...Gummistiefel sind Pflicht in Tortugero



Abschiedsbier aeh Bild


Der mit der Zeit kaempft...Slothy

Samstag, 29. September 2007

Fischkopp an der Leine

Ich weiß das Herr Bräsigk - mein Kletterlehrer aus Leipzig - mich für die folgende Geschichte steinigen wird, aber ich hab mir gerade so was von in die Hose gemacht....

Verweigert
Mein Leben sitzt im ICE bei 300km/h und winkt mir aus der Scheibe zu. Es war ein schönes Leben und ich "freue" mich, es mal aus dieser Perspektive zu sehen. Ich habe eine Scheißangst, eine Scheißangst. Die 8ten sind ausgegangen und Angel (Anchel gesprochen), der 65 Jahre zählt und etwas verrückt ist, versucht andere Metallteile, die ich beim Klettern zuvor nie gesehen habe, an der Leine zu arretieren. Allerdings ist er sich nicht so ganz sicher und flucht, weil er es nicht so richtig hinbekommt. Alles ist schon etwas älter und ich hab keine Lust mein Leben an irgendeinen Haken zu hängen, der "vielleicht" hält und der "vielleicht" richtig angebracht ist. Ich will eine Acht ! Je mehr er an dem Seil herumfummelt, um so nervöser werde ich. Der Wasserfall ist 60m hoch und am Ende erwartet mich nicht etwa ein sicheres Auffangbecken, sondern nur hartes, glitschiges Gestein. Ich bin ein Küstenjung und ich bin im Flachland aufgewachsen und mir wird klar, dass ich die Höhe an einem dünnen Seil nicht sonderlich mag. Die leipziger Kletterbrigade wird mich sicherlich auslachen, aber ich hatte wirklich noch nie solche Angst. Ich sehe mein bißchen Hirn schon auf den Steinen am Boden durchs Wasser schwimmen. Mir ist schlecht.

Die 8 kommt endlich und ich hänge mich ein. Angel zetert am Abgrund herum. Er spricht nur spanisch und ich verstehe auch nur spanisch, da mein Adrenalin gerade auf 1000% gedoped ist. Ich schliddere mit meinen mit Dreck übersähten Schuhen auf dem alten Kartoffelsack (der als "Seilschoner" herhält) und den Felsen herum, setze mich in den Gurt schaue nach unten und mein Blut scheint zu gerinnen. Ich habe Angst. Ich habe eine Scheißangst ! Mario, Du musst das hier nicht machen. Keine Frauen weit und breit und Du musst hier niemandem etwas beweisen ! Stimmt und ich werde es auch nicht machen. Ich zerre mich zurück den Felsen hinauf und zitter am ganzen Körper. Ich habe Höhenangst. Wieder etwas gelernt. Die Tiefe im Rücken, entzückt mich ganz und gar nicht. Das war erst mal mein letzer Kletterausflug und ich bin froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Naja reines Wissen ist Erfahrung... und Angel kann es nicht lassen von den ganzen Frauen zu erzählen, die hier ohne Probleme abgeseilt wurden. Jaja mach Dich ruhig lustig. Mir egal. Bin eben ein Fischkopp.

Sergio - ein Chilene - stellt sich beim Abstieg weniger bräsig (Dejavu...) an und wir treffen uns unten im Wasser. Er rutscht ab und findet sich im tiefen Wasser wieder. Er kann nicht schwimmen und zappelt wie wild. Lulliam und ich ziehen ihn aus der starken Ströhmung und meine Ehre ist wieder etwas hergestellt. Er kann klettern, ich kann schwimmen. Eben doch nicht schlecht an der Küste geboren worden zu sein ;-)

Surfen
In Tamarindo befindet sich der Anfängersurfspot. Die Rastamänner sehen das etwas anders und vertreiben einen von den etwas besseren Wellen. "Hey Kleiner hier fahren die Großen !" Nagut, ich trolle mich und surfe die kleineren Wellen ab. Es klappt ganz gut und ein paar Kurven sind bereits machbar. In Dominical erwartet einen ein wildes Wellenbad, das Meer ist wild und faucht einen an. Ich treffe 4 Israelis, die ebenfalls surfen lernen wollen und wir fahren mit 5 Boards an den Anfängerstrand, der niedlicher Weise Dominicalito genannt wird. Die Wellen sind gigantisch und ich kriege mit meinem kleinen Flitzer nur den Fall vom Kamm hin, und so kommt es das Itai mir sein Longboard leiht.

KNACK. Das Brett bricht und die gute Laune ist dahin. Die Jungs waren alle 6 Jahre in der Army, aber sie geben sich höflich, auch wenn sie wirklich nicht mehr so gut auf mich zu sprechen sind. Das war dann also Surfbrett Nr. 1 und ein Loch in der Reisekasse dazu. 150 Dollar müssen wir berappen, da das Board anscheinend irreparabel verletzt worden ist.

Mobilität
Ich bin ein wenig angesäuert, dass man sich überall hin ein Taxi nehmen muss und leihe mir ein Moped aus. Die Tour wird bestimmt toll.

Ich bin 40km von Dominical entfernt, die Sonne brennt, es ist still. Es ist still, denn der Motor läuft nicht mehr, nicht weil er nicht laufen soll, nein weil er keine Muße mehr hat, meinen Allerwertesten durch die Gegend zu fahren. Ich habe in letzter Zeit eine Pechsträne wenn es darum geht, mir Dinge auszuleihen.

Nächste Baustelle angefahren, Tico gefragt, bei dem WirVerleihenKaputteMopedsZumMegapreisAnExtranjeros - Verein angerufen und ein nettes "Versuch mal alleine zurück zu kommen, Du bekommst morgen auch ein Moped umsonst." zu hören bekommen. Wieder mal super. Ich kaufe erst mal Bier und trinke mit dem Tico eines von diesen Imperial, deren Büchse in Deutschland verboten wäre, da sie einen ziemlich "braunen" Touch hat. Schwarz, rot, gold und ein Adler drauf.

Ein LKW Fahrer schaut sich das Moped zum 5ten mal an. Wobei er bereits Nummer 4 ist, der meint die Karre wieder zum laufen zu kriegen, und er findet den Stein im Getriebe. Die Zündkerze ist abgebrochen. Wir schütteln die Spitze aus der Zündvorrichtung und ich stottere,während ich mir bereits die heftigsten Redewendungen einfallen lasse, wieder zurück nach Dominical. Zieht euch warm an !

Mein Hausdrache




Home sweet Home



60 Meter - ohne Majo



Wasserfall von unten - wesentlich entspannter



Angsthase




Braunes Bier


Fischerboot in Dominicalito



Strand in Dominical