Sonntag, 23. September 2007

Wenn Klamotten sprechen lernen

Die letzten 2 Wochen waren alles Andere - aber nicht Jugendfrei, deshalb weiss ich gar nicht so recht, was ich kundtun soll. Ich werde mal das Sieb ausbreiten und die allgemein zugänglichen Informationen niederschreiben.

Bus fahren
David schickt mich nach Tamarindo, um das Surfbein zu schwingen. Der Ort ist in meinem Reiseführer nicht mal erwähnt. So schwahnt mir Böses, als ich inmitten von Einheimischen, dicht gedrängt im Bus stehe und ins Ungewisse fahre. Aber keine Bange die letzte Strecke (3 Stunden für 30 km - die Strasse ist dementsprechend) erweist sich als zielführend und es ist sehr beschaulich hier. Im Übrigen machen Reis und Hahn auch dick. So weigert sich eine korpulente Mutter, ihr Kind auf den Schoß zu nehmen, um einen freien Platz zu schaffen. Wobei sie Ihr Kind als Vorwand nutzt, alleine natürlich keine 2 Plätze in Anspruch nehmen zu müssen, wobei die Kleine gerade mal 2 Jahre alt ist und kaum ein 10tel eines Platzes in Anspruch nimmt.

Arbeiten für Naturalien
Angekommen, eingecheckt, Pizza bestellt, kann ich mein vorlautes Mundwerk nicht halten und offeriere meine Dienste als Computerfachamigo und richte die PCs des Hostals Internetready ein. Seit dem hab ich natürlich keinen freien Ausgang mehr, sondern muss hier und da immer nochmal erklären, dass ich wirklich nicht jeden Messenger oder jedes Programm auswendig kann - und schon gar nicht auf Spanisch. Wenigstens hab ich meinen eigenen PC und das Bierchen am Abend ist mir gegönnt.

Dormitories
Ich hatte mir nach der Geschichte mit meinem Freund aus San Christobal del las Casas zwar geschworen, nie wieder in einem Dorm zu übernachten, aber ich bin nass, ich bin müde, ich bin fertig, mir bluten die Ohren (dank des Taxifahrers) und ich bin froh, in San Jose eine halbwegs vernünftige und preislich annehmbare Unterkunft zu bekommen. Mit mir schlafen 2 Amerikaner, die so breit sind wie normale Schränke hoch und Sascha in dem Dorm. Naja das kann ja heiter werden. Zudem sind die Hostalbesitzer Katzenliebhaber und so streichelt mir die ein oder andere "Puss" meine Füße, während die beiden Amerikaner den Yellowstonepark abholzen und beim sich umdrehen die Aluleitern der Doppelstockbetten zum Scheppern bringen. Ich mache kein Auge zu. Mal wieder - nie wieder.

Bus fahren 2
Ich will mit Simon in Dominical Geburtstag feiern und nehme den billigsten Entfernungskiller den es gibt. Den Bus. Den Reiseführer kann ich eigentlich wegwerfen, da ich sowieso nur von Informationen lebe, die ich durch erfragen einhole. Im Vorort angekommen lehne ich die Taxifahrt für 17 Euro ab und warte noch 2 Stunden auf den Billigbus für 1,50 Euro. Gedränge und Geschupse, Geschrei und Platzzuweisungsprobleme - mir egal ich setze mich und tausche meinen Sitzplatz mit dem Ersten der auf den meinigen besteht. Lasst mich in Ruhe ich hab letzte Nacht im Dorm nicht geschlafen. Ich bin müde, ich bin fertig, mir bluten die Ohren (dank der fröhlichen Kinder"lieder"). Nach 1 Stunde knallt es dann im Führerhaus und der Bus qualmt. Ich verdrehe die Augen und meine nur "Como siempre", was die beiden Ladies die mir fast auf dem Schoß sitzen sehr erfreut, mich aber in innerlicher Frustration nicht sonderlich erheitert. Ich nehme es gelassen. Ich bin müde, ich bin fertig.....
In der Dunkelheit erreiche ich dann endlich Dominical (um 5.00 Uhr aufgestanden um 18.00 Uhr eingecheckt) und finde die fette Litzi am Strand. Simon kann nicht weit sein. Und da kommt er aus dem Sonnenuntergangswasser gewatet. Endlich ein erfreuliches Ereignis.

redende Klamotten
Da wir natürlich keine Nachfeier des Geburtstags des österreichischen Kollegen begangen haben, geht es mir am folgenden Morgen natürlich blendend. Alle Klamotten sind nass, es ist feuchtwarm, es regnet und ich hab noch den halben Strandsand von Tamarindo in den Schuhen, welche im Übrigen so stinken, dass eine digitale Geruchsprobe zum Einsturz des Internets führen würde. Ich muss mal wieder in eine Stadt. Gesagt getan, verbringe ich die Woche in der nächsten Stadt. Ohne Party, ohne Schnaps, ohne neue Leute, ohne Schnecken. Nur ich und mein Buch. Und es ist so herrlich trocken und sauber. Das Leben ist schön. Das Leben ist toll. Vielleicht bin ich doch ein Stadtkind.

Tico beim relaxen


Blue Sky


Buspanne


Die Fahrt nach Dominical ist immer wieder auf eigene Gefahr

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