Dienstag, 30. Oktober 2007

It is all about the experience - der Zierowvergleich

Ich habe Alex und Gunnar gerade ins Taxi geschoben, da die beiden einfach nicht weg wollten ins kalte Germany, aber sie sollten Ihren Flug erwischt haben. War ganz schön hart die beiden wieder loszusein, da einem so dicke, alte Freundschaften hier in Central America eher selten über den Weg laufen. Kommt gut nach Hause Männer !


Fieber

Margit liest mir die Malariaanzeichen vor und Gunnar erfüllt alle Kriterien für eine Mittelklassemalaria. Da ich ihn nicht unnötig in Panik versetzen will und ein Fieberausbruch durch Sonnenstich und ungwohnte Speisezufuhr ebenfalls entstehen kann, erzähle ich ihm es sei alles in Butter und er solle sich keine Sorgen machen. Wir schauen trotzdem jede Stunde vorbei und messen Fieber. Mach uns jetzt bloß nicht schlapp! Am nächsten morgen ist er wieder fit, hat das Fieber ausgeschlafen und wir können ohne Krankenhausbesuch weiterreisen. Der einzig Gesunde in der Runde blieb Alex, obwohl Gunnar und ich ihm täglich etwas Fieber oder gemeine Darmtätigkeiten gewünscht haben ;-)

"There is a slut !"

"Was ist dort ?" - "A Slut." Moment mal lieber Bootsführer das kann jetzt hier mitten im Jungle aber nicht sein. "Meinst Du vielleicht ein sloth ?" - "Si, Si". Er wendet das Boot und ich halte hoch in den Palmenwipfeln nach dem erwähnten Faultier Ausschau. Es ist nichts zu sehen. Er zeigt ins Wasser auf einen von Weitem wie ein Baumstamm aussehendes Etwas. Und da schwimmt Slothy mit einer Engelsgeduld über den Fluß. Krokodile und staunende Touristen sind ihm egal. Ihm fehlt nur noch eine Rastamannmütze und ein Joint und die coolste Comicfigur aller Zeiten wäre erschaffen. Was ist der drollig und abgeklärt. Er klettert am anderen Ufer die Palme hinauf und wir verabschieden uns in verblüffter Begeisterung. Die 70 Dollar haben sich gelohnt.

Man stelle sich vor

Man stelle sich vor, die Affäre bekommt ein Kind und man hofft, dass es doch bitte nicht das eigene ist, oder anders herum die Angebetete bringt den Familienstammbaum auf Vordermann und man hofft, dass es das eigene ist. Alle zur Geburt Anwesenden sind sehr aufgeregt und beleuchten die Sache ausgiebig. Sie tragen alle feste Panzer und wiegen um die 200 Kilo und erwarten gespannt den Nachwuchs. Es wird geschnattert und getuschelt und es werden immer mehr Schildkröten, die dem Wunder der Natur beiwohnen wollen. Die angebetete Affäre hat gerade andere Dinge zu tun und lässt das Gaffertum über sich ergehen, da ein Bettwechsel in dieser Situation unmöglich ist.
So oder so ähnlich muss sich die arme Letherbackschildkröte gefühlt haben, als sie bei der Eiablage von 30 Touristen umlagert wurde. Es ist aber schwer den sensationsgeilen Gaffer in sich zu unterdrücken, wenn hier gerade etwas passiert, was man nur aus dem Discoverychannel kennt. Alle Greenpeacevorsätze sind dann schnell dahin, und ich hoffe wir haben die Tortugamama nicht allzu sehr gestört. Es war einfach zu beeindruckend.

Tourinap

Ich bin mir diesmal ganz sicher den Tukan zu sehen, den uns der Führer gezeigt hat. Er beschreibt auch sehr detailiert wo sich das jeweilige Tier befindet. Ein Beispiel: "Siehst Du den Baum ohne Blätter ? Genau der. Jetzt schau etwas weiter nach links bis zum Ende des Moosbefalls auf der rechten Seite des überhängenden Astes von der Palme die weiter hinten zu sehen ist. Wenn Du dann in der Mitte des Stammes der Palme in Richtung Süden blickst nimmst Du das 2te Palmenblatt der Nachbarpalme und zählst die Blattspitzen bis Nummer 3 hinauf und kannst dann den kleinen grünen Frosch sehen. Leider schläft der gerade und er ist gut getarnt. Aber mit etwas Glück siehst Du Ihn." Na Danke. Ich bin genervt. Es dämmert und die Welt wird grau und der freundliche Mann mit dem Touriguideschild hält bei jedem Vogel oder Affen an und gibt derartige Beschreibungen ab. Mein Tukan, den ich meinte gesehen zu haben stellt sich als Holzwurzelstammabsatz heraus, als der eigentlich gemeinte Vogel davon fliegt und meine Knorpelkiefer sitzen bleibt.

Anchließend sehen wir aber doch noch 120 km/h schnelle Feuerfelsbrocken den Arenal hinuntersausen und ich bin wieder etwas besser gelaunt. Abschließend gabs dann in den heißen Quellen am Vulkan noch 1, 2 Bierchen, deren Wirkung sich beim Aufenthalt in 40 Grad heißem Wasser entsprechend multipliziert und so schrecke ich vor der Benutzung der Selbstmörderrutsche nicht zurück und erlebe einen luftigen Flug beim Verlassen der Rutsche und einen kräftigen Hieb beim wieder Eintreffen auf der Hartplaste. Die Existenz des Hubschrauberlandeplatzes neben der Rutschanlage ist also durchaus begründet. Verrückt die Ticos, verrückt.


Graffitiwelten

Wir tauchen ein und die grellen Farben, scheinen einen zu blenden. Es ist traumhaft. Das Wasser ist kristallklar, dieses Reisekatalogtürkis entfaltet sich im Ozean und die knallbunten Farben der Korallen lassen Zweifel an der Echtheit des Lageplatzes aufkommen. Ich habe noch nie so bunte Korallen gesehen. Es sieht hier auf den Bocas in Panama aus wie in einer Künstlergalerie oder einem Spielplatz für Graffitifreaks. Es ist mal wieder überdurschnittlich luftwegbleibend und wir bestaunen die neonbunte Unterwasserwelt, während Mutter Sonne uns zu einem herrlichen Rückenhautsalat für den nächsten Tag verhilft.

Projektleitung

Thomas hat eine Deutsche Bäckerei, an der ich unmöglich vorbeifahren kann. Da ich den Wagen fahre und auch alle anderen Hunger haben entschließen wir uns für das etwas teurere Frühstück. Wir kommen ins Gespräch und als Thomas spitz kriegt, was wir beruflich machen sind wir mal wieder Mode. Ich spiele den Projektleiter und gehe auf die Toilette während Alex das Problem lokalisiert. Wir verpassen dem Router eine IP auf dem 2ten Netzwerkdevice und tragen den erstbesten DNServer ein. Schubidu, WLAN geht wieder. 15 Minuten Arbeit und wir bekommen unser Frühstück umsonst.

Computermädchen sind in Internetcafes sehr beliebt und man kann einiges an Naturalien oder andere Gegenleistungen erhalten, wenn man hier oder dort mal Hand anlegt. Und wenn man sagt. "Hey das kann ich nicht. Keine Ahnung." ist das den Besitzern meist lieber als die weitverbreitete Lüge, alles zu können und am Ende doch keine Lösung zu schaffen. "Majos Computerdienst - Sie zahlen nur wenns funktioniert !" ;-)



Bierverrtreter


Mitbewohner
Wir sind zu 5t und der kleine Japanaer schnauft

"Ich beisze zurueck !"

"Ich beisze zurueck !"

Schmetterlinge

modisch schick und schoen mollig warm...Gummistiefel sind Pflicht in Tortugero



Abschiedsbier aeh Bild


Der mit der Zeit kaempft...Slothy