Montag, 28. Januar 2008

Wenn mich jetzt ein Hai frisst, wäre ich ihm nicht böse - oder - vergiss Australien

Wendy bringt mir für 5 Dollar 2kg frisches Fischfilet von der gegenüberliegenden "Fischfabrik". Sie hatte bereits gestern abend - nach der Frage nach meiner Ehefrau - angekündigt, mir Fisch zu bringen und wollte das Geld bereits im Voraus. Darauf ließ ich mich nicht ein und kann daher ein paar Zwiebeln, Salz und ein dickes Fischfilet in meiner Pfanne brutzeln. Es riecht verführerisch und ich bin gerade pappen satt.

Home sweet Home
Die Saison bringt neue Touristenschwärme auf die Cays und ich werde aus Raum Nr.1 verwiesen, den ich so lange mein eigen schimpfen konnte. Dabei habe ich es mir gerade gemütlich gemacht. Nase voll, schluß mit lustig. Ich nehme mir ein Appartement direkt am Wasser und habe endlich ein eigenes zu Hause und auch schon wieder so viele Klamotten, dass - falls es denn je zu einer Abreise kommt -ich erst mal die Hälfte verschenken muss.

Tauchen
Der Rekord bei der Vollführung der Beendigung der Divemasterausbildung liegt bei 2 Jahren und ich habe im Moment nichts dagegen diesen zu brechen. Meine Tauchgänge sind allerdings weniger amüsant, da ein DMT immer die Jobs macht die kein anderer machen mag. Ich bringe also öfter mal einen Schüler mit Loch im Tank an die Oberfläche während Gina den Rest der Truppe mit Rochen und Moränen beglückt. Allerdings hat das Ganze auch einen gewissen Lerneffekt, da nicht nur das Tauchen sondern auch die Motivation und Animation der zahlenden Kundschaft ein Bestandteil der Ausbildung ist. Wo wir mal wieder bei Customerservice währen. Nur leider hilft in dieser Branche ein "Did you try to turn it off and on again?" nicht viel.

John und ich nehmen 2 Fundiver mit nach Paraiso. Wir entdecken eine Muräne checken die Luft und tauchen weiter. John suggeriert mir, einen Hai zu sehen und ich zeige ihm profilaktisch erst mal einen Vogel. Er scheint es wirklich ernst zu meinen und ich komme ungläubig näher. Und tatsächlich ein Nurseshark (wie heißt der eigentlich auf Deutsch ? Krankenschwesterhai ??) hat sich unter einem Felsvorsprung verkrochen. Mein erster Hai in Utilas blauer Unterwasserwelt. JIIIIPPPIIIEEEHHH

Ich bin bei Tauchgang Nummer 50 und heute sollen es noch 5 mehr werden. Wir starten mit einem Deepdive zu meiner geliebten alten, fetten, rostigen Lady auf 30 Metern. Ich muss Steve assistieren, doch bekomme einen 2ten Fundive zugeordnet. Seepferdchen pflastern unseren Schwebeweg und es wird ein entspannter Tauchgang ohne Probleme. Auf dem Dock angekommen gehen wir die Wiederholungsfragen für den Naturalisten in Augenschein und verdrücken uns mit 3 Studenten ins Sandpatch. Danach gibt es einen "Perfect Boyancy" (Tarierung in Perfektion) Tauchgang, bei dem ich trotz Assistenz etwas lernen kann. Ich bin bereits am Ende meiner Kräfte, doch der Nachttauchgang wartet noch auf uns. Zwischendurch müssen Tanks transportiert und Fragen beantwortet werden. Nach dem nächtlichen Ausflug in die Unterwasserwelt der lediglich eine Horde kleiner pieksender Fische an der Taschenlampe haltenden Hand bietet schaffe ich noch genau 2 Bier und schlafe 10h durch. Tauchen schlaucht.

Gas, Wasser, Schei..., Telekom, Internet
Der Abschnitt wäre langweilig nur soviel... immer wenn ein neues Problem auftritt trete ich ans Fenster genieße den Ausblick auf die gegenüberliegende Insel und denke..."Irgendwas ist ja immer, wo auch immer!"

Naja vielleicht doch eine kleine Geschichte für den Montagsmuffel.

Die Sonne brennt, Mr. Donald gibt mächtig Gas und wir springen über die gemächlich eintrudelnden Wellen. Ab und zu klatscht ein Brecher über den Rand der Nußschale und ich bin nass. Alles sehr lustig und spannend, nur habe ich immer meinen Lappy dabei, um Emails zu lesen, denn Internet auf den Cays zu bekommen ist ein haarsträubendes Unterfangen. So muß ich mich alle 2 bis 3 Tage auf den spaßig, technisch gefährlichen Bootstrip einlassen...

Kohle
Ich starte zur Zeit mit der Walesharkbiologin Alicia Keith ein Projekt zur Regenrinnenrührung der hiesigen Dächer. Um ein optimales Verhältnis zwischen Abwasserströmung und Walesharkroute zu generieren, benötigen wir spezielle Kenntnisse innerhalb der Vertiefung der zu Grunde liegenden Materialien zum Trieb zur Erhaltung der Promillegrenze der Papageienfische. Deshalb brauchen wir Eure Hilfe. Kontonummer gibt es nur auf seriös gemeinte Anfragen;-)

Nein - im ernst - Rik hat gerade, von einem gewissen Deutschen gewisse Dienste in Anspruch genommen. Seit dem muss ich mir erstmal keine Sorgen mehr machen. http://seasideutila.com

Urlaub geplant ?
Trotz bestehender Meinung, man könne den hiesigen Ort nur mit einer Nußschale erreichen, kann ich versichern, dass es hier durchaus zivilisiert zu geht. Falls Ihr also Lust auf 1,2 Wochen Tauchurlaub habt, würde ich mich freuen, Euch mal wieder zu treffen. Der Flug nach Cancun ist recht billig und die Weiterreise mit Bus und Boot ist ein kleines Abenteuer. Unterkunft kann ich zur Zeit zur Verfügung stellen und im Ertränken bin ich auch schon ganz gut. (Ich rede vom Konsum nicht nichtalkoholischer Getränke (of course);-)

Grüße aus der Karibik

Mario


Peli beim trocknen

Mrs. Kary mit Louis- der Rest ist abgetaucht.

John packt mal eben einen irgendwas mit "G..." Fisch aus und posiert stolz


zurzeit werden Fische getrocknet und die frische Luft ist atemberaubend


Blick aus dem Apartement


Blick auf das Apartement
So siehts aus, wenn man improvisiert arbeiten muss - bitte kein Kommentar von Ex Kollegen !

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