Montag, 31. März 2008

knackige Popos

"Nun komm schon Mario, stell Dich nicht so an !" Ich weiß nicht. Meint Ihr das jetzt wirklich ernst ? "Ja, nun hab keine Angst dort sind auch viele Männer - los gayes..." Die Damen feixen sich eins und ich finde meine Situation alles andere als amüsant. Angefangen hat alles ganz harmlos mit 9 Frauen in einem romantischen Restaurant mit Springenbrunnen, Gitarrenmusik, einem oaxacatypischem Architekturstil, einem gestressten Kellner, einem Geburtstagskind und den schmutzigsten Gesprächen denen meine Ohren je folgen durften. Ich bin das Erste Mal froh, dass mein spanisch so schlecht ist. Mexicanerinnen unter sich können sehr unterhaltsam sein. Bei meiner nächsten Männerunde werde ich allerdings ohne schlechtes Gewissen in die sexuelle Klischeekiste greifen, denn wir können den Damen in dieser Beziehung einfach nicht das Wasser reichen.

30 Pesos soll ich dafür bezahlen mir nackte Männerhintern anzuschauen. Ich protestiere, doch stoße auf eine Wand Namens Letty, die natürlich behauptet, dass es ganz toll sei und ich mal nicht so kniggerich sein solle. Ist mir schon klar, dass Du das ganz toll findest. Nagut also los.

Die Jungs stehen in weißen, eng anliegenden Seidehößchen an den Tischen der Damen und bezirzen diese mit Ihren Muskeln und Samensträngen. Was erzählt so ein Typ den Frauen eigentlich ? Er bekommt Geld dafür, die gleichen blasphemischen Standardsprüche zu heucheln, die er auch in jeder anderen Disko mit nicht garantiertem Erfolg auf das Liebeskarusselbankett legt ? Ich fühle mich unwohl. Neben mir gibt es genau noch einen blonden Mann im Lokal. Ein Stripper. Fass mich jetzt bloß keiner an ! Anspannung. Wir setzen uns ....... natürlich in die erste Reihe. Ich sitze direkt an der Tanzfläche und tausche meinen Platz sofort mit einer der Damen, die mich hier eingeschleust haben. Ich brauche dringend ein Bier, dränge mich durch schwitzende Männerkörper und kreischende alte Damen, zahle einen Horrorpreis und setze mich wieder zu meinen Schikanemädels.

Es wird lustig. Die Jungs machen Ihre Sache gut. Es kommen Polizisten, es kommen Indianer, es kommen Soldaten, es kommen Bauarbeiter, die am Ende alle nackt bis auf Ihren Stringtanga sind. Ich nehme es mit Humor und muss eigentlich die ganze Zeit nur lachen. Eine Horde junger Frauen stürmt den ChippendalesZuBetatschenSalon. Was ist denn nun kaputt? Die Damen haben es ja nun wirklich nicht nötig, freut sich mein von Männerpobacken gepeinigtes Augenlicht...... Jungesellinenabschied heißt des Rätsels Lösung und der Tisch mit den jungen Damen bekommt natürlich besonderen Service, der Geräuschpegel der chicas ist aber auch unschlagbar. Ich trinke noch ein Bier. Eine Frau erscheint auf der Seitenbühne und tanzt wie eine Fee elfengleich zu einem rockigen Popsong. Ich hoffe es ist Kyle Minouge, die sich nach Oaxaca in diesen Club verirrt hat und einfach mal raus will aus der pariser Tristigkeit, um mal in einem Männerstripclub zu tanzen. Einfach mal um zu sehen wie das so ist. ---- Lieber kein Bier mehr. ---- Kyle heißt Maria, hat eine Topfigur und einen Phallus und heißt warscheinlich Pedro. Mein Intusiasmus ist dahin. Ich trinke noch ein Bier. Gegen halb 3 müssen die Mädels endlich mal auf die Bühne und beweisen, wer denn hier die "la mas puta" ist. Marcella (eine von "meinen") ist nicht zu bremsen und stürmt auf die Bühne, verliert aber gegen eine andere Konkurrentin, die den armen, halbnackt auf dem Stuhl sitzenden Kerl mit Ihrem Gürtel maltretiert. Ganz klar, das muss die Gewinnerin sein. Ich fühl mich unterdrückt und deemanzipiert. Ich trinke noch ein Bier und muss wieder herzhaft lachen. Um 4 verlassen wir endlich den Laden und meine Versuche, den Damen mal ein Lokal für Männer zu zeigen laufen wieder gegen diese Wand Namens Letty. Wenigstens fahren wir noch zum Tacomann und stopfen uns die Mägen mit Fleisch, Tacos und Salsas voll.

Ich liebe diese Stadt und ihre Menschen.

Freitag, 28. März 2008

Mit einer Hand voll Dollar

Ich komme um 22.00 Uhr in Guatemala an. Carolina aus Chile spielt die Taxifahrer eiskalt gegeneinander aus und bekommt einen Specialpreis und einen verärgerten Taxifahrer gratis dazu. Respekt. Ganz toll gemacht. Ich schmeiße mich ins Dorm , stehe um 6 auf, um den nächsten Bus Richtung Mexico zu nehmen. Oaxaca klingt gut. "Direkt ?" "Geil!" Denkste. Ich sitze gerade in Tapajula und kann auf einen Nachtbus warten..... pura vida.

Kreditkartenaction

Zweifelhafte Umstände haben zur Sperrung meiner Kreditkarte geführt. Ich gehe davon aus, dass mich Außerirdische entführt und mir einen "MacheAlleVerrücktUndLasseDeineKarteSperren"- Chip in dieser Nacht (vor dem Tag danach) implantiert haben und ich quasi ferngesteuert war. Meine 2te Karte für Notfälle hat das Haltbarkeitsdatum nicht überlebt und so muss ich auf österreichische Kosten wohnen, denieren, tomaren und rauchen. Ich bin unabhängig und abhängig zugleich, fragt sich nur von wem und von was und wieso. Die wirkliche Geschichte werde ich unter einem Synonym in Sibirien, ins russische übersetzt in einer Kurzgeschichte veröffentlichen. Auf jeden Fall steht diese Aktion auf meiner Liste mit den Dingen die ich mein Lebtag nicht wieder machen werde ganz oben.

Abschied

Der Abschied von meinen geliebten Cays ist schnell und schmerzlos. Das ist gut so. Ich vermisse den Platz bereits. Wir müssen die Nachmittagsfähre nehmen, um dem Sturm am Folgetag auszuweichen. Das Abschiedsumtrünkchen fällt damit aus und wir verlassen Utila ohne viel Trara. Ein Teil von mir bleibt dort............................... meine Kamera wo auch immer wie auch immer ;-)

Sonnenuntergang auf little Cay ... mal wieder ekelhaft

Meine Geldgeberin, die ich so gerne dort behalten hätte, aber sie meinte ich würde sie olfaktorisch auf eine zu große Probe stellen. Schade ;-(


Daphne - meine "Oma" auf den Cays


Das Dogenverkaufen hilft mir ein wenig auf dem Weg nach Mexico