Mittwoch, 16. April 2008

Vorurteile

Ich sitze in einer kleinen kalt wirkenden Kabine. Ein großer Schwarzer schaut mich misstrauisch an und wälzt währenddessen meine Fingerkuppen in schwarzer Tinte. Danach drückt er alle 10 Finger auf eine weiße Papierunterlage. Jetzt geht es zum DNA Test und die Datenbank wird gefüttert. Nun muss ich das schwarz-weiß gestreifte T-Shirt anziehen, werde vor einen großen schwarzen Kasten gesetzt und muss mich jeweils mit der linken und rechten Gesichtshälfte als auch mit der Front ablichten lassen. Ich bin psychisch am Ende und hab schon keine Lust mehr auf die bevorstehende Gepäckdurchsuchung.

.... so dachte ich, doch es war anders - überraschend anders.

Ich komme auf dem LA Airport (LAX) an. Ich hab nicht alles auf der Form ausgefüllt, da ich das in meinem morgentlichen Tran verdüst habe. Aber die Zollbeamtin läßt mich schnell meine "No"s ankreutzen, bittet mich um den linken und rechten Zeigefinger.Der Scanvorgang dauert jeweils eine Sekunde und von schwarzer Tinte ist weit und breit keine Spur. Dann nochmal ein kurzes Lächeln und ich bin erfasst und könnte die USA 3 Monate unsicher machen. Mein Schokokörper kommt raus in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und ist erst mal lost. OK "Free Shuttle Service 2 other Terminals". Edgar hatte mich zuvor nervös gemacht, da LA anscheinend mehr als nur einen Flughafen besitzt, deshalb gilt mein erster Ausflug der Überprüfung meiner Lokalität. Nach 20 Minuten komme ich bei Terminal Nr. 5627 an und muss mich nochmal durchfragen, aber es klappt und ich hab gerade meinen Rucksack beim X-Ray abgegeben. "That´s it!" "So I get it back in Sydney, right ?" "Yes." "Espero...."

Der erste Unterschied zu anderen Flughäfen fällt mir auf der Toilette auf. Es gibt keinen Eimer mehr, um das beschmutzte Papier zu entsorgen, das kann man hier wieder wegflushen.

Liebe Grüße aus LA

Mario