Montag, 5. Januar 2009

2005 km mit Text

Ich sitze auf Ian´s und Robin´s Terasse und muss ein wenig mit den Tränen ringen. Die Familie ist soweit entfernt und meine Gastfamilie nimmt mich so warmherzig zum Weihnachtsschmaus auf, dass der Frosch im Hals dann doch zu quaken beginnt. Danke für diese liebevolle Geste, dieses völlig andere Weihnachtsschmäußlein (Krabben, Salat, Knallbonbons und Papierkopfschmuck ???) und die 3 Deutschen Biere als Reiseproviant....dann geht es los.

Roadtrip

Susi ist mit Zelt und Co. auf der Rückbank knappe 1.40m hoch und so muss ich einen geschickten Roundhousekick vollführen, um sie zu besteigen. Bei Ian und Robin klappt das direkt bei der Abfahrt so gut, dass ich mich mit der fetten Lady erstmal auf die Seite lege und sie wieder hochhiefen muss. Mein "Chuck Norris" - Image ist dahin und so gebe ich schnell Gas, um Ian´s Lachen am Horizont verschallen zu lassen.

... 250 km später ...

Es ist Dunkel, ein Kangaroo hoppelt über den Kiesweg und die Ranger haben Urlaub, so genieße ich den ersten Sonnenuntergang über dem Wasser in Australien an einem See in einem Nationalpark und mit einem Deutschen Weihnachtsbier gewappnet für keine Hand voll Dollar. Morgens gibt es eine kühle Seedusche und dann geht es weiter Richtung Hitzewelle, Richtung Norden.

Pot Smoking Village

Aufgrund einer Empfehlung halte ich in Nimbin. Die Polizeistation ist die erste Anlaufstelle bei Einfahrt und Gras kann man hier an jeder Ecke kaufen. Bei der Speiseaufgabe muss ein expliziter Hinweis auf "Bitte ohne Gras" erfolgen, sonst ist man schon zum Mittag stoned. Na geil und was mach ich nun hier ? Außer Kiffen und Trinken nichts los... also ergebe ich mich meinem schauderhaften Schicksal, bin um 8 im Bett und schreibe nichtssagende SMS. Um 5 stehe ich auf und verlasse diesen schrecklichen Ort ;-)

Wenn der Rochen 2mal klingelt

Ich buche 2 Dives in Byron Bay und erwarte mal gar nichts. Das Tauchen in Sydney war so bescheiden, dass ich mir nicht all zuviele Hoffnungen mache. Es kommt anders. Riesige Katzenhaie liegen am Grund und schwarze Stachelrochen umkreisen uns so keck, als würden die dort wohnen. Auf dem 2ten Tauchgang verlieren Linda und ich die Gruppe und tauchen einfach alleine weiter. Während sie noch auf den im Sandpatch schwebenden Eagleray starrt, versuche ich sie krampfhaft auf den Riesenrochen hinter uns hinzuweisen. Keine Chance. Sie dreht sich um, zieht den Kopf ein, schreit und springt vor Schreck auf meinen Schoß. Ihre Telefonnummer habe ich dann erst über Wasser erhalten....

Erkältungswahn

Allen Sicherheitsvorschriften zum Trotz ziehe ich die Lederjacke aus, tauche mein T-Shirt ins Wasser und baller bei AC/DC auf den Ohren über den Highway Number 1. Es ist heiß, es ist Wüstentrocken heiß und es verhilft zu keiner Abkühlung und es ist einfach nur genial. Ich liebe es.

Papierkram

"Dies ist mein Reisepass. Dies ist der Beweis, dass ich mit Charlotte zusammen wohne. Dies ist mein Führerschein. Dies ist der Ehevertrag und das ist der Zettel den ich als Ausländer bei Mopedkauf ausfüllen sollte." "No worries!" Mach mal logger. Alles gut. Gib mal 92 Dollar. Danke. Und hier sind die Papiere für Dein Baby.

Das heisst jetzt wohl, ich darf Susi offiziell auf Australischen Pisten bewegen.... alles viel zu einfach.

Wiedersehen

Ich treffe Ray der mir damals in Mexico über den Weg gelaufen ist und nächtige bei Ihm. Ich bin recht stolz auf mich, dass ich jedes Gespräch mitverfolgen kann jede Spitze gegen mich klar erkenne und zum englischen Konterfight ansetzen kann. Ray findet es gar nicht so toll, dass ich jetzt mehr durchblicke als vor einem Jahr am Strand von Nicaragua, aber wir lachen uns checkig und geben uns gegenseitig sarkastische Wortgefechte. "Surfers Paradise" muss natürlich noch mitgenommen werden und so lande ich um 3 Uhr ziemlich angeschlagen mit Jakob in einem Taxi nach Hause... Ausgehen ist sinnlos in meinem Alter. Ich werde immer stiller und will eigentlich nur noch nach Hause...I am getting old.

Tauchen 2

Nach einem ziemlich gemütlichem Reingerutsche in Byron Bay knatter ich am 1. Januar diesen Jahres nach Hammington. Nicht mit Absicht. Zufall. Es wurde dunkel, der Mors protestierte und Susi wollte getränkt werden. Angekommen, Zelt aufgestellt, geduscht und Cidre gekauft bekomme ich im hiesigen Hafen ein Feuerwerk zu sehen, welches dem Wismarer Hafenfestfeuerwerk alle Ehre macht. Hammington feiert immer einen Tag später Silvester... Glück gehabt. Um 5 verlasse ich das idyllische Städtchen am Meer und fahre nach Forster welches den gemeinen Taucher mit dem plakativen Advertisement "1 of the 10 best divesites of the world" in seine Fittiche ziehen will. Angekommen. Tauchboot verpasst. Zelt aufgebaut. Ort erkundet. Hoppel Poppel gekauft. Schlafen gegangen. Moskitos getötet, wieder schlafen gegangen geht es am nächsten Morgen Punkt 8 aufs Tauchboot und der Magen rumort.

Ich bekomme weder Briefing noch Buddy, werde ins Wasser entlassen und bekomme ein "Wir treffen uns dann unten" vom Boot aus zugerufen. Soll mir recht sein. Ich gehe runter auf 30 Meter und bin starr vor Glück als zwei 3 Meter große Grey Nurse Sharks neugierig um mich herum schlawenzeln. Genial. Ich finde die Gruppe und wir beobachten die Haie an dem unter uns liegenden Schiffswrack. (Videolink)

Tauchgang Nummer 2 wird dann unglaublich kitschig. Ein Eagleray schwimmt an uns vorbei, der Riesenrochen rocht herum und ein Hai durchkreuzt deren beider Schwimmbahnen. Ich reiße die Arme hoch, schaue meinen Tauchpartner an (Man hat sich dann doch zueinander gesellt.) und gebe Ihr zu verstehen..."Lass uns auftauchen ! Besser kann´s nicht werden." ...... Denkste! Auf dem Rückweg sehe ich zum erstenmal einen Feuerfisch (Lionfisch) und 2 koppulierenden Haie (Sorte muss ich noch erkunden). Den Feuerfisch kannte ich nur aus dem Fernsehen und Magazinen, ein Autogramm wollte ich mir trotzdessen nicht geben lassen, da der Junge angeblich mit seinen Stacheln schießen soll, wenn aufdringliche Fans nahen.

Krönender Abschluss ist etwas blau - gelbes - Komisches das Janie und ich lange bestaunen und uns fragen was das wohl ist. Ziemlich interessant und wirklich erstaunlich seltsam......... Wir nehmen den Anglerköder dann mit an die Oberfläche, nur um etwas Umweltreinigung zum Besten zu geben.




planned route transparent, driven route blue


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Sunset über Wasser

Romantisches Feuerwerk auf der einen, diesen Boliden auf der anderen Seite


Mein mobilder Wäschetrockner


Tauchboot in Byron

Der östlichste Festland Punkt Australien´s





Ich war so nass, das glaubt Ihr nicht


Wasserfall auf der Flucht aus Nimbin


Alte Schienen als Brücken. The dream of a biker.



Nimbin classics




Sonnenaufgang um 5.30 am "The Rock"


Klopapier ist ein wichtiger Bestandteil unserer bestehenden HandelsKollone im Auftrag der Urinadischen Analyten aus dem stillen Örtchen.


first Day "Violet National Park"




1 Kommentar:

Motorbike Desperado hat gesagt…

Das aus Dir noch ein Mensch wird...so richtig mit Motorrad unterm Arsch und Ideen wie mit einem nassen T-Shirt durch Queensland gasen! Wer hätte das gedacht?