Samstag, 25. Juni 2011

Charakterbildung

Der folgende Beitrag entstand nach einem 8 tägigen Freiwilligendienst auf einem Tauchboot in Cairns. Kostenpunkt - 0, Firma - CDC, Tauchgänge - 27, Schlaf - 35h, Duschzeit - 24 min, Arbeitszeit - 64h, Biere - 24, Zigaretten - 0

Ich bin zu alt, um gut auszusehen und so schiebe ich mir noch das ein oder andere Schnitzel, Ei oder Kuchenstück hinter die Kiemen, bevor wir das Gute Futter in den Abfall werfen. Andere Kinder hungern und jetzt so etwas ! Arbeiten in der Kajüte eines Tauchboots gibt neue Perspektiven.

Die Haut ist und bleibt
für 70% des Tages Wasser getränkt. Die Füße bilden einen Schwamm aus Haut und Knochen. Dem Rücken werden Muskelpartien abverlangt, die so noch nie existierten. Luken werden geöffnet, Körper werden durch Löcher gequetscht. Kiloschwere Säcke und Büchsen werden kriechend, fluchend und taumelnd zu Lukenöffnungen getragen. Mahlzeiten werden verschlungen, um einen permanenten Nachschub an Tellern, Tassen und Besteck zu garantieren. Riesige Bleche werden mit Eisenwolle geschruppt, bis auch der letzte Lasagne Fetzen den Abfluss findet. Klugscheißige Vorträge über Musiklautstärke werden schweigend und nickend von einem Ohr zum nächsten transportiert. Hochdruckschläuche weren arretiert. Überflutungen im Bootsbug werden knieend mit Schwammfetzen aufgesogen.

Während die Hände im heißem Abwaschwasser werkeln, blickt das Auge auf türkis blaues Wasser, springende Delphine und Korallenriffe. Das Ohr schmiegt sich an eines der Akustik Alben der Eagles und die "love handles" wippen dazu im Takt. Die olfaktorische Fraktion taumelt währenddessen völlig verwirrt zwischen Schweinebraten und Meerwasser umher. Wir tanzen, singen, sind sarkastisch zu Fisimatenten aufgelegt, die hart an der Grenze des Guten Geschmacks tangieren und müssen nebenbei etwas arbeiten. I love it.

Schlafen kann ich, wenn ich tot bin.

Die Vorstellung, in einem Boot von Indonesien nach Australien zu schippern ist warscheinlich nicht die rosigste. Als ich meine Kabine betrete, in der ich die nächsten 7 Tage nächtigen soll ist mein reales "Nachtleben" nicht gerade das blumigste. Wir sind zu dritt in dem kleinen "Raum". Ich schlafe quasi in einem Bett mit einer wild fremden Frau. Mann mag sich daran nicht stören, aber die Vorstellungen der armen Frau die neben dem wilden Knicker Hermy schlafen muss, lassen Mann in der ersten Nacht nicht wirklich schlafen. Nach 1-2 Tagen sind Nikki und ich aber soweit, uns lieb gemeinte Tiernamen an den Kopf zu werfen und die Nächte werden passabler. Das Boot schwingt in den Wellen und Mann und Frau werden sachte in den Schlaf geschaukelt. Nach bis zu 4 Tauchgängen pro Tag ist nach abschließenden 2 kleinen BüchsChen LIGHT Bier auch Schicht im Schacht. Die vergönnte, tägliche 3 Minuten Dusche ist der Schlüsselreiz für den Körper runterzufahren. Um 6.00 Uhr klingelt der Wecker, um 6.20 Uhr weckt einen das Meer mit einem frischen "Willkommen zurück !" und auf 30 Metern neigt der müde Taucher dazu, ein Nickerchen machen zu wollen.

Haijagd am Great Barrier Reef

Die Jungs auf meinem Boot sind geizig wenn es darum geht, dem zahlenden als auch dem arbeitenden Taucher genug Luft zu verpassen. Die Tauchflaschen haben lediglich ein Volumen von 8 Litern. Das gibt dem gelernten Taucher so um die 45 Minuten mit ordentlichen Tiefen. Die Taucher die gerade erst ausgebildet wurden kommen meist schon nach 20 Minuten wieder an die Oberfläche. Ein straffer Zeitplan zwingt die Crew dazu, den täglichen Rhytmus ohne Verzögerungen zu absolvieren. Also zumindest beim Tauchen ist keine Zeitplanstörung zu erwarten. Die kurze Zeit unter Wasser ist aber somit noch mehr wert.

Nikki und Knicker Hermy sind Küchen Buddies, Refugee Buddies und natürlich Tauchbuddies. 6.00 Uhr, 11.00 Uhr, 16.00 Uhr und wenn Glück im Spiel ist und des Körpers Schmerzperversität noch einmal das Potential aufbringt sich ins frische Nass zu begeben, dann kann nach Arrangement auch noch ein Nachttauchgang um 19.00 Uhr getätigt werden. Das Boot wechselt zwischen 16 Tauchplätzen am äußeren GBR. Mein Favorit sind die "3 Sisters". Vor allem die dritte der Schwestern wächst mir ans Herz. Sie ist 30m hoch, hat einen Hammer Körper, Haie am Grund und wartet mit einer Futterschlacht zwischen Schildkröten, Baracudas und tausenden von anderen Fischen und Schwärmen am Halse auf. Ich liebe sie. Heirate mich! Lass mich Dein Neptun sein!

Gina und ich springen auf einen Nachttauchgang ins 23 Grad warme Wasser. Die Sicht ist genial. Unsere Taschenlampen werfen Lichtkegel auf Korallen, Schildkröten und Moränen. Es rockt. Ich liebe es. Ich bin glücklich wie ein Welpe im Chappie Shop.
Grüne Knopfaugen kommen auf uns zu geschwommen, direkt ins Licht unserer Lampen. Mir flattert etwas die Poperze als sich die dazugehörige Haiform abbildet. Die Burschen sind nur 1,50 m lang, aber beim ersten der Raubtiere habe ich dann doch etwas Respekt. Es ist Abendbrotzeit für den gemeinen Hai. Es ist wunderschön anzusehen. 5 Haie werden uns vergönnt. Ich bin baff. Die natürliche Definition von Eleganz findet Ihre Vollendung im Flossenschlag des Hais.

Jubiläum

Tauchgang 200 steht auf der Liste und da ich diesen nicht nackt vollführen will, weihe ich nur meinen Buddy ein. Die Crew hätte mir hier warscheinlich einiges auferlegt.Ich nehme ein Light Bier mit auf 12 Meter, kniee nieder, entferne das Tauchausrüstungsgeplänkel und nehme den Oktopus aus dem Mund, um anzusetzen. Scheiße ich krieg die Büchse nicht auf. Verdammt. Komm schon, sei nicht so zickig. Ich laufe blau an und nehme erst mal noch einen Zug Perry Air, bevor ich im 2ten Anlauf Oberwasser behalte. Dann schlürfe ich den gelben Saft während ich die Büchse zusammenfalte wie Bruce Lee Chuck Norris, um ein Bier-Pazifik Gemisch zu vermeiden. Danach wird der Tank auf den Bauch geschnallt und ich fliege etwas angeschallert durch die vor uns liegenden Höhlen. Man darf nicht unter Alkoholeinfluss ins Wasser und daran habe ich mich gehalten ;-)

Gesunde Portion Arroganz

Die Crew ist gut. Sie wissen was sie tun. Sie sind die Besten, die Tollsten, die Dollsten hier draussen auf dem Tauchboot 70 Meilen weit weg vom Ufer wo sich das Leben nur ums Tauchen dreht. So werde ich von den 19-24 Jährigen öfter mal zur Seite genommen. Mein Gehirn wird mir nicht gegönnt, mein Alter spielt keine Rolle, mein bisher geführtes Leben ist nicht existent !!! Ich bin ein 10 Jahre alter dummer Junge der einfach mal keine Ahnung von nichts hat und endlich begreifen muss, worum es im Leben geht !!!! Ich verneige mich ehrfurchtsvoll vor den allwissenden Tauch- , Küchen - und Bootsgöttern und erfreue mich täglich neuen Wissens, welches mir so unmissverständlich und ausführlich auch mehrere Male wenn ich "darum Bitte" eingetrichtert wird.

Die Jungs und Mädels waren wirklich alle ganz lieb und nett und coole Charaktere, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass der Bezug zur Realität nach mehreren Monaten auf einem Tauchboot einfach mal den Bach runtergeht. Nikki und ich schauen uns nach den Predigten an und sagen im Chor "It's good for the Character".


Dienstag, 14. Juni 2011

Trip to India

What you need (for 4 hungry persons):

4 chicken breasts
1.5 l of Yogurt (Greek style NO low fat!)
2 white onions
1 Chilli
1 garlic clove
1 can of sliced peaches (a big one 1l)
1 bag of yellow curry (30-40g)
1 bag of Garam Masala (25g)
2 cans of coconut cream (330ml each)
Coriander
Ginger
Chilli Powder
Salt
Sugar
Cooking Oil
Rice (for 4)


Preparation:

- Cut the chicken breast into nice little pieces
- crush the garlic using a garlic crusher and mix through the chicken
- put a bit(half a tea spoon) of chilli and garam masala (2 tea spoons) on top of the garlic chicken mix
- thoroughly mix all these together to ensure the chicken is coated
- Put 0.5 litres of yogurt in a bowl and put heaps (20g) of the yellow curry in it
- Put Garam Masala into it (a lot) and a bit of coriander and ginger (not too much ginger)
- POUR half a can of coconut milk in
- mix thoroughly and season with salt into that mix until you think that's kinda yummy
(add two teaspoons of sugar to make it extra yummy)
- Put the curry mix on top of the chicken and stir everything together
- Leave it in the fridge for at least 2 hours (the longer the better)
- Watch some TV or play a Game or clean the mess in the kitchen you left behind so far
- Cut the onions and the chilLi pepper into rings (remove the seeds of the chilli if you don't want it too spicy)
- start cooking the rice at some stage
- get a big pan , put oil in it (heaps) , heat it up
- put chilli powder (1 tea spoon) in the hot oil
- put the onions and the chilli pepper into it and fry the onions until they are transparent
- pick the chicken pieces out of the curry mix and fry them with the onions
- make sure you have some sauce left over once you have fried all the chicken pieces
- put the fried chicken/onion/chilli mix in a bigger pot
- take the bowl which was occupied by the chicken and put the rest of the coconut cream and the 2nd can of it into it and add some curry to make it all yellow
- You might want to add some spoons of yogurt to improve the consistency
- stir it, add some sugar and salt if desired
- put the can of sliced peaches into it as well
- now you put everything together in that big pot and you let it boil ONCE !!!! (so the peaches are still fruity, fresh and in one piece)!

Serve it with the rest of the Yogurt on the side in case it turned out very spicy. You can put some onion cubes into the yogurt to make it a more traditional Indian meal.